Projektphase 2013
Die erste „Alles was ich bin…-Projektphase im Jahr 2013 bestand aus drei Elementen:
- 12 Figurentheater-Workshops im Vorfeld des Internationalen Figurentheater-Festivals im Frühjahr 2013 mit renommierten Künstlerinnen und Künstlern aus dem Genre des Bilder-, Figuren- und Objekttheaters in acht Erlanger Schulen, Horten und Lernstuben. Die Workshops wurden intensiv von zusätzlichem pädagogischem Personal begleitet und betreut. Die Zusammenarbeit der Künstlerinnen und Künstler mit den Kindern und Jugendlichen in den Workshops wurde in Form der „teilnehmenden Beobachtung“ dokumentiert, damit die Erfahrungen genutzt und in den weiteren Projektverlauf 2014 einfließen können.
- Schüler-Werkstatt-Tag am 6. Mai 2013 im Freizeitzentrum Frankenhof als Bestandteil des Internationalen Figurentheater-Festivals. An diesem Tag konnten die Schülerinnen und Schüler der verschiedenen Einrichtungen gemeinsam mit den Figurentheater-Künstlern sich gegenseitig zeigen, was sie in den Workshops gemacht und erarbeitet hatten.
- Aufführungsbesuche während des Internationalen Figurentheater-Festivals (3. bis 12. Mai 2013), bei denen die Schülerinnen und Schüler zum Teil „ihre“ Künstlerinnen und Künstler aus den Workshops nun als Akteure auf der Bühne erleben konnten.
Mit diesen drei Elementen hatten die Kinder und Jugendlichen das Genre des Bilder-, Figuren- und Objekttheaters aus den verschiedensten Perspektiven erfahren: als aktive Workshop-Teilnehmer, als Akteure ihrer Präsentationen beim Schüler-Werkstatt-Tag und als Beobachter bei den professionellen Aufführungen. Alle Bereiche des erfolgreichen Lernens wurden dabei berücksichtigt: hören, schauen, beobachten, ausprobieren und selbst aktiv werden.
Nach den oben skizzierten verschiedenen Projektelementen erfolgte ein großes Auswertungsgespräch mit allen beteiligten Lehrkräften und Einrichtungsleitungen, das ebenfalls wichtige Aspekte und Anregungen zur Sprache brachte, die nun im weiteren Projektverlauf berücksichtigt werden.
Schüler-Werkstatt-Tag
Montag, 6. Mai 2013 von 10 bis 16 Uhr
Freizeitzentrum Frankenhof, Südliche Stadtmauerstr. 35
Über 180 Erlanger Schülerinnen und Schüler zeigen, was sie in dreitägigen Workshops mit renommierten Künstlern zum Thema Figuren-, Bilder- und Objekttheater gemacht haben. Künstler der Jugendkunstschule und Studierende von Theaterhochschulen bieten weitere Aktionen und Workshops an. Bürgermeisterin Birgitt Aßmus eröffnet den Tag, anschließend wird der Frankenhof zur großen Mitmach-Bühne.
181 Schülerinnen und Schüler zwischen 6 und 17 Jahren aus acht Erlanger Schulen, Lernstuben und Horten tauchten mit bekannten Figurentheater-Künstlern in die Welt des Figuren-, Bilder- und Objekttheaters ein. Christoph Bochdansky, Florian Feisel, Tanya Häringer, Sigrun Kilger, Stefan Kügel, Patrik Lumma, Carlos Malmedy, Julika Mayer, Annette Scheibler, Neville Tranter, Nicola Unger und Ilka Vierkant, die zum Teil mit ihren Produktionen beim Figurentheater-Festival zu sehen sind, haben die Kinder und Jugendlichen in die Welt des Figuren-, Bilder – und Objekttheaters eingeführt. In insgesamt 220 Workshop-Stunden haben sie den Schülern gezeigt, was diese Theaterform alles möglich macht – phantasievoll, kreativ, bezaubernd und herausfordernd für alle Beteiligten. Dabei kam so ziemlich alles zum Einsatz, was die Künstler mitgebracht hatten und was uns im (Schul-)Alltag umgibt: Klappmaulpuppen und Masken, Schere, Papier, Tücher und Folien, Taschenlampen, Kameras und Overheadprojektoren, Schattenleinwand, Computer und iPads und vieles andere mehr.
Am Schüler-Werkstatt-Tag kommt die große „Alles was ich bin…“-Familie aus Schülern und Künstlern, Lehrkräften und Betreuern zum ersten Mal zusammen. In kurzen Aufführungen, kleinen Filmen und Ausstellungen zeigen sich die Kinder und Jugendlichen gegenseitig, was sie in ihren Workshops gemacht haben und laden gemeinsam mit ihren Workshop-Künstlern zum Mitmachen und Ausprobieren ein. Außerdem bieten Künstler der Jugendkunstschule und Studierende von Theaterhochschulen an verschiedenen Stationen jede Menge Mitmach-Aktionen und Workshops rund um das Thema Figurentheater. Vielfalt ist garantiert: Ob Schattentheater und Trickfilm-Produktion, Maskenbau und Puppenspiel, Bewegungstheater und Theaterobjekte basteln, Bühnenbild bauen und Geschichten erfinden. Der Frankenhof verwandelt sich in eine große Mitmachbühne: „Vorhang auf!“
Impressionen von den Figurentheater-Workshops 2013
„Manege frei!“ – Zirkusnummern mit Stofftieren
Workshop mit Schülerinnen und Schülern der Klasse 1b der Max-und-Justine-Elsner-Grundschule und den Figurentheater-Künstlerinnen Annette Scheibler und Sigrun Kilger,
15. bis 17. April 2013
Annette Scheibler und Sigrun Kilger haben in Anlehnung an ihr Stück „Das Mädchen im Löwenkäfig“, das in einem Zirkus spielt, mit den Schülerinnen und Schüler eine Zirkussituation entwickelt. Mit Bewegungsübungen, kleinen Kunststücken und vor allem mit ihren Lieblings-Stofftieren, die die Kinder von zu Hause mitgebracht hatten, haben sie verschiedene Zirkusnummern einstudiert. Das Klassenzimmer wurde zum Zirkuszelt und die Kuscheltiere der Kinder erwachten für ein paar Stunden zum Leben.
Annette Scheibler: Puppenspielerin und Regisseurin, Sigrun Kilger: Schauspielerin, Puppenspielerin und Regisseurin. Beide sind Mitglieder der Theatergruppe „Ensemble Materialtheater“ aus Stuttgart (www.materialtheater.de).
„Film ab!“ – Trickfilme selber machen
Workshop mit Schülerinnen und Schülern der Grundschulgruppe der Lernstube Büchenbach und der Künstlerin Tanya Häringer, 3. bis 5. April 2013
Tanya Häringer hat den Kindern der Lernstube gezeigt, wie man mit Hilfe einer einfachen „Trickbox“, die vor allem aus einem Fotoapparat besteht, einem Computer und selbst gebastelten Figuren und Landschaften tolle kleine Trickfilme herstellen kann. Grundlage für den Trickfilm, der im Laufe des Workshops entstanden ist, war die Schöpfungsgeschichte von Franz Hohler, in der aus einer Kiste Erbsen das Weltall mit seinen Planeten entsteht. Ein Teil der Kinder hat das Szenenbild und die Figuren gebastelt, während die anderen Kinder um die Trickbox versammelt waren, um bewegte Bilder für den Film zu schaffen. Eine sehr kleinteilige Arbeit, die hohe Konzentration und Geduld von den Kindern erforderte und die sie mit Unterstützung der Workshop-Leiterin ganz toll gemeistert haben. Am Schluss war ein poetischer kleiner Trickfilm anzuschauen, der von der Entstehung des Universums erzählt.
Tanya Häringer: Kunstpädagogin, Schauspielerin, Kulturmanagerin und Leiterin von Trickfilm-Workshops aus Erlangen
„Figuren am Stiel“ – Das Spiel mit Stabpuppen
Workshop mit Schülerinnen und Schülern des Städtischen Horts Liegnitzer Straße („HoLiSt“) und dem Figurentheater-Künstler Christoph Bochdansky, 3. bis 5. April 2013
Christoph Bochdansky hat mit den 8- bis 10-jährigen Schülerinnen und Schülern die wichtigsten Grundlagen des Puppenspiels erarbeitet. Dazu gehörten die Handhabung der Stabpuppen, der Einsatz von Alltagsgegenständen im Puppenspiel, die Hinführung zu einer Geschichte, deren Struktur, die Bedeutung des Ortes für die Geschichte und welche Art von Spiel an einem bestimmten Ort stattfinden kann. Praktische Übungen bestimmten dabei den Workshop, z. B. zur Präsentation der Geschichte, zur Perspektive oder zum Bühnenbild. Dazwischen hat Christoph Bochdansky kleine Szenen vorgeführt, um das Spiel mit seinen Stabpuppen zu verdeutlichen. Gemeinsam haben die Kinder dann selbst kleine Stabpuppen gebaut.
Nach Abschluss des Workshops hat sich im Hort Liegnitzer Straße eine eigene Figurentheatergruppe gegründet, die die Grundlagen aus dem Workshop umsetzt und weiter entwickelt . So haben sich die Schülerinnen und Schüler nach eigenen Entwürfen ein Schiebe-Theater bauen lassen, sie haben kleine Holzfiguren gebastelt und bemalt, sich kleine Geschichten überlegt, sie aufgeschrieben und ein eigenes Figurentheater-Stück einstudiert.
Christoph Bochdansky: Puppenspieler, bildender Künstler, Regisseur und Dozent für Puppenspiel aus Wien (www.bochdansky.at)
„Mit der Maske im Gesicht bin ich ein anderer.“ – Spiel mit Masken
Workshop mit Schülerinnen und Schülern der Integrativen Lernstube Hertleinstraße und der Figurentheater-Künstlerin Ilka Vierkant, 3. bis 5. April 2013
Ilka Vierkant kommt von der bekannten Theatergruppe „Familie Flöz“, deren Markenzeichen es ist, dass die Spieler mit Masken auftreten. Damit war das Thema des Workshops klar: das Spiel mit Masken. Ilka Vierkant hatte einige Masken mitgebracht und den neun Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen 7 und 10 Jahren gezeigt, wie man sich mit oder unter den Masken bewegt und ausdrückt und wie man sich über Körpersprache verständlich machen kann. Denn beim Maskenspiel ist eines wichtig: Es darf nicht mehr gesprochen werden, sobald man die Maske aufgesetzt hat!
Nach dem Workshop haben die Schülerinnen und Schüler eigenständig weitergearbeitet. Sie haben das im Workshop Gelernte wiederholt und fortgeführt und zu einem kleinen Stück zusammengebaut, das sie beim Schüler-Werkstatt-Tag den anderen Kindern und Jugendlichen gezeigt haben. Eine weitere Präsentation gab es dann noch beim Sommerfest vor Eltern, Geschwistern und Freunden.
Ilka Vierkant: Ensemblemitglied der Figurentheater-Gruppe „Familie Flöz“ mit dem Schwerpunkt Maskentheater, Dozentin für Theater und Bewegung, Schauspielerin (www.floez.net)
„Das Spiel von Licht und Schatten“ – Schattentheater
Workshop mit Schülerinnen und Schülern der Klasse 5c der Ernst-Penzoldt-Mittelschule und dem Schattentheater-Künstler Carlos Malmedy, 8. bis 10. April 2013
Gleich 22 Schülerinnen und Schüler zwischen 10 und 12 Jahren haben nach den Osterferien beim Workshop von Carlos Malmedy teilgenommen. Er hat ihnen Einblick in die Kunst des Schattentheaters gegeben. Jeder Workshop-Tag begann mit dem gemeinsamen Aufbauen der Schattenleinwand, anschließend standen Aufwärmübungen auf dem „Stundenplan“. Die Schülerinnen und Schüler haben u. a. mit Gegenständen experimentiert, den Schatten des Anderen gespiegelt und Berufe und Redewendungen erraten. Danach wurde an drei Projektoren mit Farbfolien gearbeitet und mit dem Einsatz von Taschenlampen ein faszinierendes Schattenspiel auf die Leinwand gezaubert.
Carlos Malmedy: Schattentheater-Künstler und Pädagoge an der Levana-Schule Schweich mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung (levana-kkmultimedia.de)
„Tanz der Klapp-Stühle“ – Objekttheater
Workshop mit Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a der Hermann-Hedenus-Mittelschule und der Figurentheater-Künstlerin Julika Mayer, 23. bis 25. April 2013
Mit kindgerechten Bewegungsübungen und Aufgaben hat Julika Mayer die 19 Schülerinnen und Schüler im Alter von 10 bis 12 Jahren auf das Thema Objekttheater eingestimmt. Am ersten Workshop-Tag wurden die Kinder für den Umgang mit langen, leichten und sich selbst bewegenden Bambusstöcken sensibilisiert. Dabei konnten sie erfahren, dass bei den Bewegungen mit den Stöcken viele Rückkopplungen stattfinden. Diese Erfahrung haben sie anschließend auf einen Klappstuhl übertragen und das Spielen mit diesem Objekt in den darauffolgenden Tagen geübt: sowohl einzeln, als auch mit Partner oder in der Kleingruppe, an unterschiedlichen Orten, mal im Klassenzimmer, in der Aula mit Bühne oder draußen im Freien. Aus diesen einzelnen Übungen hat sich dann eine Klappstuhl-Tanz-Improvisation entwickelt. Für die Klappstühle haben die Schülerinnen und Schüler jeweils eigene, phantasievolle Lebensläufe geschrieben, durch die sich der Bezug der Kinder zum Objekt „Klappstuhl“ veränderte. Je länger sich die Kinder mit dem Klappstuhl beschäftigten, umso mehr Ideen und neue Bewegungen sind entstanden.
Es waren sehr intensive Workshop-Tage und es war beeindruckend, wie ausdauernd die Kinder an diesen langen Projekttagen bei der Sache waren. Sie lernten zu improvisieren, wurden immer ungezwungener im Spielen und hatten viel Spaß – so viel, dass mehr als die Hälfte von ihnen gerne weitergemacht hätte.
Julika Mayer: Figurentheater-Künstlerin, Mitglied der Theatergruppe „Là Où“ und Professorin für Figurentheater aus Stuttgart
„Hände hoch!“ – Spiel mit Handpuppen
Workshop mit Schülerinnen und Schülern der Klasse 5b der Hermann-Hedenus-Mittelschule und dem Puppenspieler Stefan Kügel, 24. bis 26. April 2013
Stefan Kügel setzte seinen Schwerpunkt auf das Spiel mit Handpuppen. Nach Auflockerungsspielen und dem Spielen mit den eigenen Händen ging es gleich über zum Spiel mit Handpuppen. Zunächst haben die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Stefan Kügel Puppenköpfe aus Fimo gebaut, die mit einem Stoffstück drapiert zu Handpuppen wurden. Danach lernten die Kinder alles, was wichtig ist für das Puppenspiel: Haltung und Gestik der Handpuppen, das Spielen mit den Puppen hinter einer Vorhangleiste, die Auf- und Abgänge – am Ende des Workshops agierten die Kinder fast schon wie kleine Puppenspiel-Profis.
Stefan Kügel: Puppenspieler, bildender Künstler und Leiter des „Theater Kuckucksheim“ in Heppstädt (www.kuckucksheim.de)
„Licht an!“ – Lebendige Folienwelten
Workshop mit Schülerinnen und Schüler der Klasse 5c der Hermann-Hedenus-Mittelschule und der Figurentheater-Künstlerin Nicola Unger, 9. bis 11. April 2013
Die Arbeit von Nicola Unger bewegt sich zwischen bildender und darstellender Kunst. Für den Workshop mit den Kindern hatte sie ein Konzept entwickelt, bei dem mit Overhead-Projektoren Geschichten erzählt werden: Die Schülerinnen und Schüler haben Texte über sich geschrieben und diese anschließend mit dem Overhead-Projektor szenisch umgesetzt. Nicola Unger ist immer auf die Ideen der Kinder eingegangen, fast jeder Gedanke wurde von ihr aufgenommen und umgesetzt. Die Kinder waren begeistert von ihrer Workshop-Leiterin, die auch bereitwillig Fragen zu ihrer Person, u. a. für die Schülerzeitung, beantwortete und kleine Videoclips mit ihren eigenen Arbeiten zeigte.
Nicola Unger: Figurentheater-Künstlerin aus Rotterdam
„Die Puppe bin ich.“ – Puppen bauen aus Zeitungspapier
Workshop mit Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a der Hermann-Hedenus-Mittelschule mit dem Puppenspieler Patrik Lumma, 9./15./16./22./29./30. April 2013
Am Beginn des mit 23 Schülerinnen und Schülern sehr gut besuchten Workshops von Patrik Lumma stand die Einführung in das Spiel mit einer Figur, in diesem Fall mit Stabpuppen aus Zeitungspapier. Dann ging es auch gleich in die Praxis: Die Kinder bauten ihre Figuren nach einem einfachen, leicht nachvollziehbaren Prinzip und übten anschließend mit ihnen die Elemente der Puppenführung, wie Laufen, Auf- und Abgang, menschliche Verhaltensweisen wie Lachen, Nießen, Husten. Diese einfachen Übungen animierten zum Nachahmen und Ausprobieren. Im zweiten Teil des Workshops haben die Kinder anhand ihrer Figuren kurze Geschichten erfunden, damit improvisiert und sie schließlich aufgeführt. Abgesehen von den jeweiligen Figuren, die sich die Kinder selbst ausgesucht hatten – von Phantasie-Manga-Figuren bis zu Lieblingstieren und Berufsgruppen – gab es keine Vorgaben für die Geschichten. Wichtig war nur, dass sie den Aufbau einer Geschichte in Einleitung, Hauptteil und Schluss einhielten. Im letzten Teil des Workshops hat Patrik Lumma die Geschichtsfragmente zu einer zusammenhängenden Story kombiniert. Der Workshop hat in besonderem Maße zum Ausdruck gebracht, wie beeindruckend sich Kinder verändern können, wenn sie in die Haut einer Figur schlüpfen: Mit einer besonderen Stimmlage oder einer ganz speziellen Bewegungsart haben die Kinder ihre Figuren lebendig werden lassen.
Patrik Lumma: Puppenspieler, Puppenbauer, Bühnenbildner, Gründer des „Theater des Staunens“ aus Frensdorf bei Bamberg (www.lumpat.de)
„Das Spiel von Licht und Schatten“ – Schattentheater
Workshop mit Schülerinnen und Schülern der Jugendgruppe der Lernstube Büchenbach und dem Schattentheater-Künstler Carlos Malmedy, 3. bis 5. April 2013
Bei diesem dreitägigen Workshop mit Carlos Malmedy, der in den Osterferien stattfand, lag der Schwerpunkt auf dem Kennenlernen und dem Experimentieren mit den Techniken des Schattentheaters: Aufbau der Schattenwand, Installation der Lichttechnik, Aufwärmspiele, Übungen zur eigenen Körperwahrnehmung, Experimentieren mit verschiedenen Materialien und Techniken. Das Interesse und die Begeisterung für das Schattentheater-Spiel ist bei den Schülerinnen von Tag zu Tag gestiegen, sie waren sehr beeindruckt davon, welche verschiedenen Möglichkeiten des Schattentheaters es gibt. Außerdem war es ihnen sehr wichtig, ihr Workshop-Ergebnis beim Schüler-Werkstatt-Tag zu präsentieren. Und so war es dann auch: Sie konnten vor anderen Kindern und Jugendlichen ihren selbstständig erarbeitenden Schattentheater-Tanz aufführen, ein tolles Erlebnis!
Carlos Malmedy: Schattentheater-Künstler und Pädagoge an der Levana-Schule Schweich mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung (levana-kkmultimedia.de)
„Klappe auf, Klappe zu!“ – Das Spiel mit Klappmaulpuppen
Workshop mit Schülerinnen und Schüler der Jugendlernstube Bruck und dem Figurentheater-Künstler Neville Tranter, 2. bis 4. April 2013
Zwischen seinen Auftritten in aller Welt kam der berühmte Puppenspieler Neville Tranter zu einem dreitägigen Workshop nach Erlangen in die Jugendlernstube Bruck. In seinem Reisegepäck hatte er einen Koffer mit seinen Klappmaulpuppen. Im Laufe des Workshops hat er den Kindern erklärt, wie er solch eine Puppe baut und wie man mit ihr spielt. Er hat ihnen in verschiedenen Übungen gezeigt, wie man diese Puppen zum Leben erwecken kann, wie zwei Puppen miteinander spielen und auch wie Mensch und Puppe miteinander agieren. Ein tolles Erlebnis, mit solch einem weltberühmten Künstler und seinen Klappmaulpuppen zu spielen!
Neville Tranter: Puppenspieler, Puppenbauer, Schauspieler und Gründer des Ein-Mann-Puppentheates „Stuffed Puppet Theatre“ aus den Niederlanden (www.stuffedpuppet.nl)
„Teilen und Tauschen“ – Körper bauen mit iPads
Workshop mit Schülerinnen und Schüler der Realschule am Europakanal, „SOR-Gruppe“ (Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage) und Florian Feisel, Mikel Klein sowie André Studt, 24. bis 26. April 2013
Welche Rolle können die neuen Medien – hier das iPad – im Bereich des Figurentheaters spielen? Dieser Frage ist das Workshopleiter-Team Florian Feisel, Mikel Klein und André Studt gemeinsam mit der „SOR-Gruppe“, acht Schülerinnen und Schülern zwischen 14 und 16 Jahren, nachgegangen. Die „SOR-Gruppe“ ist das Arbeiten mit iPads aus dem Schulalltag gewohnt, im Workshop haben sie nun erfahren, was man künstlerisch alles mit ihnen machen kann.
Florian Feisel: Figurenspieler, Leiter/Mitglied der Gruppe „babelfish“ und Professor für Figurentheater aus Stuttgart (www.florianfeisel.de)
Mikel Klein: Mediengestalter und Bühnenbildner aus Stuttgart
André Studt: Dozent am Institut für Theater- und Medienwissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Impressionen vom Schüler-Werkstatt-Tag 2013
Im Rahmen des Internationalen Figurentheater-Festivals hat am Montag, 6. Mai 2013 im Freizeitzentrum Frankenhof der Schüler-Werkstatt-Tag stattgefunden. Hier kam die große „Alles was ich bin…“-Familie zum ersten Mal zusammen, hier lernten sich endlich alle kennen: über 180 Schülerinnen und Schüler aus acht Erlanger Schulen, Lernstuben und Horten, ihre Lehrerinnen und Lehrer, Betreuerinnen und Betreuer und natürlich die Figurentheater-Künstler, die die Workshops geleitet hatten. An diesem Tag wurde vielen das erste Mal wirklich bewusst, dass sie Teil eines großen Ganzen sind.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeisterin Birgitt Aßmus ging es auch gleich los. Mit der Moderatorin Beddie Beck wurde der Frankenhof erobert: Zeigen – Schauen – Staunen – Entdecken – Ausprobieren war das Motto des Tages. In kurzen Aufführungen, kleinen Filmen und Ausstellungen an zahlreichen Stationen und Werkstätten zeigten sich die Kinder und Jugendlichen gegenseitig, was sie in ihren Workshops gemacht hatten und luden gemeinsam mit „ihren“ Workshop-Künstlern zum Mitmachen und Ausprobieren ein. Die Jugendkunstschule hat im Innenhof zu weiteren Mal-, Fotografie und Bastel-Aktionen animiert. Der Frankenhof verwandelte sich einen ganzen Tag lang in eine große Mitmachbühne. Bei einem gemeinsamen Mittagessen mit Nudeln und Tomatensoße auf den Bänken und Tischen im Innenhof konnten sich alle stärken und ein bisschen entspannen. Danach hieß es wieder „Vorhang auf!“ für die vielen großen und kleinen Figurentheater-Künstler. Am Ende des Schüler-Werkstatt-Tages gingen alle voll von neuen Eindrücken, manchmal vielleicht ein bisschen erschöpft, aber immer glücklich über das Erlebte nach Hause.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Schüler-Werkstatt-Tages:
Ernst-Penzoldt-Mittelschule, Klasse 5c + Carlos Malmedy, Schattentheaterkünstler und Pädagoge an der Levana-Schule Schweich mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung
Hermann-Hedenus-Mittelschule, Klasse 5a + Julika Mayer, Figurentheater-Künstlerin, Mitglied der Theatergruppe „Là Où“ und Professorin für Figurentheater in Stuttgart
Hermann-Hedenus-Mittelschule, Klasse 5b + Stefan Kügel, Puppenspieler, bildender Künstler und Leiter des „Theater Kuckucksheim“ in Heppstädt
Hermann-Hedenus-Mittelschule, Klasse 5c + Nicola Unger, Figurentheater-Künstlerin aus Rotterdam, ihre Arbeiten bewegen sich zwischen bildender und darstellender Kunst
Hermann-Hedenus-Mittelschule, Klasse 6a + Patrik Lumma, Puppenspieler, Puppenbauer, Bühnenbildner, Gründer des „Theater des Staunens“ aus Frensdorf bei Bamberg
Integrative Lernstube Hertleinstraße + Ilka Vierkant, Ensemblemitglied der Figurentheatergruppe „Familie Flöz“ mit dem Schwerpunkt Maskentheater
Jugendlernstube Bruck + Neville Tranter, Puppenspieler, Puppenbauer, Schauspieler und Gründer des Ein-Mann-Puppentheaters „Stuffed Puppet Theatre“ aus den Niederlanden
Lernstube Büchenbach, Grundschulgruppe + Tanya Häringer, Kunstpädagogin, Schauspielerin und Leiterin von Trickfilm-Workshops aus Erlangen
Lernstube Büchenbach, Jugendgruppe + Carlos Malmedy, Schattentheaterkünstler und Pädagoge an der Levana-Schule Schweich mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung
Max-und-Justine-Elsner-Grundschule, Klasse 1b + Annette Scheibler, Puppenspielerin und Regisseurin aus Reutlingen, und Sigrun Kilger, Schauspielerin, Puppenspielerin und Regisseurin. Beide sind Mitglieder der Theatergruppe „Ensemble Materialtheater“
Realschule am Europakanal, „SOR-Gruppe“ (Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage) + Florian Feisel, Figurenspieler, Leiter/Mitglied der Gruppe „babelfish“ und Professor für Figurentheater aus Stuttgart in Zusammenarbeit mit Mikel Klein und André Studt
Städtischer Hort Liegnitzer Straße (HoLiSt) + Christoph Bochdansky, Puppenspieler, bildender Künstler, Regisseur und Dozent für Puppenspiel aus Wien